Geschichte Kubas kurz gefasst
Kuba wurde 1492 von Christoph Kolumbus entdeckt und wurde daraufhin zu einer Kolonie Spaniens. In der Folgezeit kam es zu einer fast kompletten Ausrottung der Urbevölkerung der Insel.
An dieser Situation änderte sich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts nicht viel.
Doch 1868 begann der Kampf der kubanischen Bevölkerung gegen die Unterdrückung durch die Kolonialmacht. Es kam zu den zwei Unabhängigkeitskriegen, der erste von 1868 bis 1878, der zweite von 1895-1898. Beide brachten der unterdrückten Bevölkerung keinen Erfolg.
1899 greift die USA ein und stellt sich auf die Seite Kubas, nicht etwa weil der US-Regierung die Freiheit anderer Völker am Herzen läge, nein, sie dachten sich, wenn die Spanier weg sind, dann kommen wir. Und so war es dann auch, 1902 wurde die Republik Kuba ausgerufen, natürlich unter der Kontrolle der USA. Kuba war eine Halbkolonie der Vereinigten Staaten geworden.
1925 kam es zur Gründung der PCC, der kommunistischen Partei Kubas, als Widerstandsorganisation gegen die Diktator Machado’s, welcher sich 1924 an die Macht geputscht hatte und 1933 gestürzt wurde.
1940 vereinigen sich die kommunistische Partei und die revolutionäre Volksunion zur Sozialistischen Partei Kubas.
1952 errichtet der faschistische General Batista eine Militärdiktatur und beginnt, unterstützt durch die USA, das Volk durch gezielte Überwachung und Terror einzuschüchtern und zu Gehorsam gegenüber der US-amerikanischen Besatzung zu drängen. Zu diesem Zeitpunkt war ein Großteil der kubanischen Landwirtschaft sowie der Industrie in der Hand von Großunternehmen der Vereinigten Staaten und der Mafia. Drogenhandel, Prostitution sowie Erschießungen von Batista-Gegnern auf offener Straße waren an der Tagesordnung. In den großen Städten wie Havanna leben die Reichen in Saus und Braus während auf dem Lande und in den Armenvierteln dieser Städte Arme und Arbeitslose am Hungertuch nagen. Dies ist das, vor allem von Bacardi und den ExilkubanerInnen immer wieder gepriesene, wunderschöne Kuba der fünfziger Jahre.
Am 26. Juli 1953 versucht das kubanische Volk zum ersten mal, sich gegen die Diktatur zu erheben. Unter Leitung von Fidel Castro Ruz greifen Revolutionäre die Kasernen Moncada in Santiago de Cuba und Carlos Manuel de Céspedes in Bayamo an. Dieses Datum wird durch die Bezeichnung „Bewegung des 26. Juli“ in die Geschichte Kubas eingehen. Doch der Angriff scheitert, Fidel Castro und andere Aufständische werden festgenommen und inhaftiert.
Fidel Castro ist die wichtigste Persönlichkeit der kubanischen Revolution, deshalb soll hier eine kurze Biographie angegeben werden: Er wurde in den Zwanzigern als Sohn eines Großbauern geboren, gehörte also nicht zu denen, für die er sich später einsetzte, und entschied sich, Jura zu studieren. Er praktizierte als Rechtsanwalt und versuchte in der konservativen Partei sowie in kirchlichen Kreisen Veränderungen durchzusetzen, vergebens. Dann entschied er sich, der kommunistischen Partei beizutreten.
1954 bringen Scheinwahlen ein 100% Ergebnis für Batista, eine unter Diktatoren beliebte Art, die Legalität ihrer Herrschaft unter Beweis zu stellen. 1955 entledigte sich das Batista-Regime seiner Gegner durch Abschiebung ins Ausland, auch Castro war davon getroffen. In Freiheit entschied er sich, nach Mexiko zu gehen, wo er auf Ernesto (Che) Guevara traf, der dort als Arzt arbeitete. Gemeinsam planen sie dort den Sturz Batistas und entscheiden sich 1956, gemeinsam mit 80 Mann, für die Überfahrt nach Kuba mit dem Schiff „Granma“, nach dem heute eine Tageszeitung benannt ist. Am 2. Dezember 1956 begann der Guerillakrieg in der Sierra Maestra im Osten Kubas.
Unabhängig von den Bemühungen der Guerilla greifen 1957 Studenten Batistas Regierungspalast an. Batista entkommt dem Angriff und alle Beteiligten werden Hingerichtet. In der Zwischenzeit müssen Fidel Castro und Che Guevara starke Verluste hinnehmen. Ihre Guerillatruppen waren auf 16 Mann geschrumpft, womit ein effektiver Kampf gegen die Armee Batistas kaum mehr sinnvoll schien. Doch in jedem Ort, in den sie kamen, schlossen sich ihnen junge und alte Männer sowie Frauen an, um gemeinsam mit ihnen für ihre Freiheit Kubas zu kämpfen.
Am 1. Jänner 1959 siegt die kubanische Revolution. Batista flüchtet mit einem Großteil der Staatskasse ins Ausland. Die Guerilla beginnen nun, mit großer Unterstützung durch das Volk, die revolutionäre Volksregierung aufzubauen.
Es kommt zur ersten Flüchtlingswelle in die USA. Einerseits verlassen Angehörige der Bourgeoisie das Land, andererseits auch einfache Bauern und Arbeiter.
1961 wurde mit der Überführung von Großgrundbesitz in Volkseigentum begonnen, worauf die Regierung der USA sämtliche Kontakte mit Kuba abbricht. In Ermangelung eines Bündnispartners wendet sich Kuba 1961 der UdSSR zu. Im selben Jahr kommt es zur berühmten Invasion in der Schweinebucht. Konterrevolutionäre Truppen der exilkubanischen Mafia in Florida landen, unterstützt, ausgebildet und finanziert durch den CIA in der Schweinebucht. Den revolutionären Streitkräften unter Führung Fidel Castros sowie unzähligen Freiwilligen aus dem Volk gelingt es, den Angriff binnen 72 Stunden zurück zu schlagen.
1962 entsteht die Gefahr eines erneuten Weltkrieges. Die Sowjetunion fühlt sich durch Raketen von den USA und der NATO in arabischen Ländern, vor allem in der Türkei, bedroht und beginnt ihrerseits mit der Stationierung von Mittelstreckenraketen auf Kuba, welche von Spionageflugzeugen der USA entdeckt werden. Die USA verhängen eine Seeblockade über Kuba, um weitere Transporte aus der UDSSR zu unterbinden. Beide Konfliktpartner können sich schließlich einigen. In Kuba werden keine Raketen stationiert, die USA entfernen ihre Raketen aus der Türkei und versprechen, Kuba nicht militärisch anzugreifen.
1972 tritt Kuba dem Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe bei, wodurch sich die Lebensbedingungen der Bevölkerung wesentlich verbessern.
1976 entsteht die Verfassung der sozialistischen Republik Kuba. Sie enthält die Menschen- und Individualitätsrechte sowie den Aufbau des Staates und die Funktionsweise des Wahlsystems. Diese Verfassung durchläuft, im Gegensatz zu der österreichischen oder US-amerikanischen, einen ständigen Veränderungs- und Verbesserungsprozess. 2019 esntsteht unter beispielhaften demokratischem Vorgehen eine neue Verfassung mit einer Volksabstimmung.
Die jüngsten Entwicklungen werden demnächst ergänzt …