Bericht aus Havanna von Claudia Maceo Urrutia & Gerald Schüßl
Wie die ganze Welt kämpft auch Kuba gegen diesen gesichtslosen Feind mit dem klingenden Namen Sars Cov-2. Die Auswirkungen sind auch hier spürbar und haben den Alltag der Menschen nachhaltig verändert. Eine Vielzahl an Gewohnheiten, den kleinen Dingen die eine Gesellschaft, eine Kultur ausmachen, müssen der nüchternen Realität Platz machen. Kein Küsschen mehr für die Nachbarin, kein kurzer Schwatz mit dem Autoschlosser ums Eck, kein Händeschütteln. Das ist schon für Europäer schwer, doch wer Kuba kennt weiß das dies noch einmal mehr schmerzt. Ein Volk, das den sozialen Zusammenhalt lebt und liebt. Ein Volk, das mit, nicht neben dem Nachbarn lebt.
Während auf der ganzen Welt drastische Maßnahmen getroffen werden, um die Menschen vor dieser Krankheit zu schützen, zeigt sich in Kuba was wirklich zählt. Ein funktionierendes, für alle zugängiges Gesundheitssystem. Ein System, das niemanden ausschließt oder vergisst, vor allem aber ein System, dem kein Preisschild umgehängt wird. Nicht die Wirtschaftlichkeit zählt, sondern die Gesundheit der Kubanerinnen und Kubaner. Mehrere Zehntausende Ärzte und Medizinstudenten sind unermüdlich auf den Beinen, um der Krankheit Einhalt zu gebieten. Täglich werden die Menschen besucht, Verdachtsfälle dokumentiert und der Situation entsprechend betreut. Keiner wird sich selbst überlassen. Der Besuch vom „Consultorio“ (vergleichbar mit einem niedergelassenen Arzt) ums Eck ist Teil der neuen Realität und zeigt wie Kuba mit dieser Herausforderung umgeht, wie engmaschig das Gesundheitssystem der Insel in Wirklichkeit ist.
In Kuba wird nicht darüber diskutiert welche Maßnahmen zu treffen sind, um das Gesundheitssystem vor dem Kollaps zu bewahren, sondern was zu tun ist, um die Bevölkerung bestmöglichst vor dem Virus zu schützen. Der Aufwand ist enorm und geht vielfach über die Grenzen des Denkbaren hinaus. In den letzten Wochen wurden eine Vielzahl an Beobachtungszentren für Verdachtsfälle eingerichtet, Intensivbetten in den Spitälern aufgestockt, sowie die Produktion von Präventivmedikamenten, wie z.B. PrevengHo Vir, für Risikogruppen erhöht. Neben allen medizinischen Maßnahmen steht vor allem auch die verstärkte Versorgung mit Lebensmitteln und Hygieneprodukten im unmittelbaren Lebensumfeld der Bevölkerung im Mittelpunkt, um Menschenansammlungen zu vermeiden.
Was in Europa wochenlanger Diskussionen bedarf wird in Kuba schnell und unaufgeregt umgesetzt. Innerhalb von kürzester Zeit waren alle Kubanerinnen und Kubaner mit kostenlosen Gesichtsmasken ausgestattet und niemand geht ohne diese außer Haus. Alle Geschäfte und Restaurants wurden mit Desinfektionsmitteln versorgt und setzten die Pandemievorgaben peinlichst genau um. Pünktlich um 11 Uhr informiert Francisco Durán García, Direktor im Gesundheitsministerium für Pandemien und Hygiene, im Fernsehen über die aktuelle Situation, ohne politisches Kleingeld zu machen. Wenn zu handeln ist, wird gehandelt, gibt es vereinzelte Brennpunkte so werden diese binnen Stunden untersucht und für die übrige Bevölkerung gesperrt, wie z.B in Pinar del Rio, Consolación del Sur oder in Havanna Vedado, Consejo Popular „El Carmelo“.
Was allerdings am wichtigsten ist, wir fühlen uns sicher und betreut.
Doch Kuba hat schon so oft bewiesen, das Unmögliches doch möglich ist, es sich nicht von fremden Mächten in die Knie zwingen lässt und unbeirrt den Weg der Solidarität und der Menschlichkeit weitergeht. In Zeiten wo kapitalistische Gesundheitsapparate ihren Dienst versagen, schickt Kuba seine humanitären Brigaden „Henry Reeve“ zu Hunderten in die ganze Welt, in Zeiten wo Egoismus und Angst Länder dazu bringt sich gegenseitig bestehlen hilft Kuba und rettet die Kreuzfahrt-Passagiere der MS Braemar, die keiner bereit war aufzunehmen. Genau deswegen versammeln wir uns nun täglich um 21 Uhr, nach den Abendnachrichten, auf unseren Balkonen und applaudieren den stillen Helden in Kuba – und genau deswegen wird die Revolution siegen, auch über dieses Virus.
#CubaSalvaVidas
#ElBloqueoMata
#VivaCuba
Claudia Maceo Urrutia & Gerald Schüßl
Habana-Cuba, 9. April 2020
Gerard y Claudia, muchas gracias a ustedes y la Sociedad Cubano-Austriaca por exponer la verdad de Cuba y su altruista esfuerzo en detener ésta Pandemia, no solo en nuestro país, sino también mucho más allá, donde mucha gente lo necesita.
Gracias por su solidaridad y hermandad, juntos lo lograremos! Cuba no se rinde! #CubaSalva Venceremos!
So einen sachlichen und natürlich auch lobenden Kommentar habe ich ueber Kuba in diesem Zusammenhang noch nicht gelesen!
Seit langem keine Zweideutigkeit o. aehnliches!
Schoene Ostertage! Mfg Allers